Uranus wird in der Astrologie mit Freiheit und Individualität in Verbindung gebracht. Tatsächlich tanzt Uranus aus der Reihe, auch astronomisch. Er hat eine besondere Neigung seiner Achse und rotiert damit rückläufig, also zumindest anders als alle anderen Planeten.
Damit zeigt sich schon sein Hauptkennzeichen: Ich bin anders als die geltende Norm!
Uranus wird dem Zeichen Wassermann zugeordnet. Im Tierkreis steht der Wassermann zwischen Steinbock und den Fischen, also zwischen dem Konkretesten und dem Un-Konkretesten, der Wirklichkeit und der Transzendenz. Keine leichte Aufgabe, denn irgendwie scheint er nirgendwo dazuzugehören. Die Welt der Formen hat er bereits verlassen, ist aber noch nicht im Reich der Fantasie, der Märchen und der Träume angekommen.
So springt er möglicherweise immer wieder zwischen den verschiedenen Alternativen hin und her, ohne sich zu entscheiden. Eine große innere Nervosität und Zerrissenheit ist die Folge. Das Gefühl überall und doch nirgends dazuzugehören.
Der Wassermann ist ein Luftzeichen, er ist also an geistigen Themen interessiert, an Ideen, wie etwas sein könnte. Oft hockt er auch einfach zwischen Baum und Borke und kann sich für nichts so richtig entscheiden. Vielleicht entscheidet er sich auch, einfach in die Lüfte zu entschweben, wo er für niemanden greifbar ist und über den Dingen steht.
Das ist dann auch das eigentliche Problem, wenn Uranus überhandnimmt, denn er bringt nichts zustande. Er ist voller Ideen, wie alles besser sein könnte. Soll er jedoch handeln, verbleibt er lieber in seinen geistigen Welten, denn die Entscheidung für ein Projekt schließt die Realisierung des anderen automatisch aus. Wie soll gewählt werden, wenn alles gleichwertig ist?
Das Prinzip Uranus ist notwendig, um fest gefügte Strukturen zu sprengen. Er sorgt für Erneuerung und Weiterentwicklung. Ohne seinen Bruder Saturn, der dafür verantwortlich ist, dass feste Strukturen geschaffen werden, ist Uranus lebensfeindlich.
Denn Leben benötigt eine Form und eine Entscheidung für etwas. Stabile Verhältnisse sind nicht möglich, ohne regelnde Strukturen, die auch Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.