Der Planet Merkur wird in der Horoskopanalyse meist nur flüchtig gestreift, da ihm oft keine große Bedeutung beigemessen wird. Er ist geschlechtslos und neutral. Daher erscheint er auf den ersten Blick wenig aufregend. Da er neutral ist, nimmt er sehr stark die Färbung der Planeten an, die ihn aspektieren. Befindet sich zum Beispiel der Mond im Horoskop in Konjunktion mit Merkur, kann er gar nicht mehr neutral vermitteln, er wird in seinem Urteil oder auch im Gespräch mit Anderen immer gleichzeitig auch von seinen Gefühlen bestimmt. Merkur steht u.a. für Sprache, Verstand, Wissen und Informationen. Er wird den Zeichen Zwillinge und Jungfrau zugeordnet.
Im Zeichen Zwillinge steht er für Beweglichkeit, Sprache, Kommunikation, Vermittlung, Informationen, Wissen aufnehmen und weitergeben.
Positive Eigenschaften sind: Neutralität, Objektivität, vielseitige Interessen, Neugierde, Flexibilität, Kommunikations- und Kontaktfreude.
Negativ äußert sich Merkur im Zwilling als Oberflächlichkeit, Standpunktlosigkeit, Hektik Nervosität, mangelnde Tiefe und Konzentrationsvermögen, Unaufrichtigkeit, herzloses Taktieren und Konfliktvermeidungsstrategien. Merkur im Zwilling kann bedeuten, in schwierigen Situationen das Weite zu suchen und zu vermeiden, klar seine Meinung zu sagen.
Im Zeichen Jungfrau steht er für analytisches und logisches Denken, gute Beobachtungsgabe, Orientierungsvermögen und die Gabe, sich an schwierige Umweltbedingungen anpassen zu können. Seine Stärke ist es, sich den herrschenden Bedingungen optimal anpassen zu können, sie auszunutzen und damit ökonomisches Handeln zu begünstigen.
Negativ wirkt sich Merkur hier in ständiger Nörgelei, Kritiksucht, übertriebener Vorsicht, Opportunismus, Detailverliebtheit und Verlust des Überblicks aus.
Merkur vermittelt zwischen dem passiven, gefühlvollen, unbewussten Teil unserer Persönlichkeit, der durch den Mond im Horoskop repräsentiert wird und der aktiven, handlungsstarken Seite, die durch die Position der Sonne charakterisiert wird.
Für eine Kurzanalyse der Ich-Struktur reicht es aus, die Position des Mondes, des Merkurs und der Sonne anzuschauen, um einen Einblick in die Persönlichkeit zu erhalten. Dieses Vorgehen orientiert sich am Kybernetischen Modell von Michael Roscher.
Der Mond sagt etwas darüber aus, wie der Mensch fühlt, welche Lebensbereiche für ihn gefühlsmäßig bedeutsam sind und was er braucht, um sich geborgen zu fühlen. Die Position der Sonne sagt aus, in welchen Lebensbereichen er aktiv wird, um seine Persönlichkeit auszudrücken oder wo er hauptsächlich handelt. Der Merkur vermittelt nun zwischen beiden Polen. Der Mond teilt ihm mit was er braucht und der Merkur sagt der Sonne, was zu tun ist, damit die Bedürfnisse des Mondes gestillt werden können.
Probleme innerhalb der Persönlichkeit sind vorprogrammiert, wenn der Merkur an dieser Stelle die Bedürfnisse fehlerhaft oder nur bruchstückhaft übermittelt.
Ist er spannungsgeladen aspektiert, kann es zu „Kommunikationsproblemen“ zwischen den unbewussten Bedürfnissen und den tatsächlich ausgeführten Handlungen kommen.